Nakba-Dossier

15.01.2008

Categories: Andere

Am 15. Mai ist der 60. Jahrestag der Nakba, der Vertreibung von rund 800.000 PalästinenserInnen aus ihrem Land im Zug der Staatsgründung Israels.
Im Nakba-Dossier bieten wir verschiedene Unterlagen an, die für die Öffentlichkeitsarbeit rund um die Jahrestage der Nakba bzw. der Staatsgründung Israels genutzt werden können, und verweisen auf relevante Artikel in diesem Zusammenhang.
 
Nakba-Sondernummer für die Massenverbreitung (4 Seiten im A3-Format, ca. 1,2 MB). Die Sondernummer kann über unsere Website angefordert werden (auch grössere Abnehmer).
Literatur, Filme, Websites zur Nakba
Nakba-Flugblatt aus dem Jahr 2002
Nakba-Seminar für AktivistInnen vom 12. Januar 2008: Anfragen zu Referaten oder ähnlichen Seminaren über die Kontaktadresse dieser Website.
Die Nakba steht für die nahezu vollständige Entwurzelung der palästinensischen Gesellschaft in den Jahren 1947 bis 1949. Sie steht für die Entvölkerung arabischer Städte, Stadtteile und Ortschaften durch zionistische militärische Verbände, für die Zerstörung von über 500 Dörfern, begleitet von Massakern und anderen Verbrechen (Vergewaltigungen, Plünderungen).
Die Nakba steht darüber hinaus für die Zementierung dieser ethnischen Säuberung durch den neu entstandenen israelischen Staat, der die Spuren der palästinensischen Präsenz im Land weitgehend ausgelöscht, in Verletzung internationalen Rechts die Rückkehr der Flüchtlinge und Vertriebenen und deren Entschädigung verweigert und sich deren Land und Besitz angeeignet hat.
Die Nakba steht schliesslich für die Fortsetzung der Vertreibungs- und Verdrängungspolitik durch den israelischen Staat in allen Gebieten, die unter seiner Kontrolle stehen, also in Israel selbst (Judaisierung Galiläas, Jerusalems, Zwangsumsiedlungen im Negev, Entzug von Aufenthaltsbewilligungen, Umzonungen, Landenteignungen, Verweigerung der Wiederansiedlung in den ehemaligen Dörfern) und in den besetzten Gebieten des Westjordanlandes (entlang der Mauer, im Jordantal, durch den Siedlungsbau und die damit einhergehenden Landenteignungen) und des Gaza-Streifens (Zerstörung der Existenzgrundlagen).
Die grosse Mehrheit der PalästinenserInnen ist noch immer von Vertreibung oder Zerstörung ihrer Existenzgrundlagen bedroht. Was zwischen 1947 und 1949 geschah, ist nicht vorbei - sei es, weil die PalästinenserInnen noch immer die Folgen tragen oder weil ähnliche Prozesse auch gegenwärtig im Gange sind.
Die palästinensische BDS-Kampagne greift die zentralen Forderungen auf, die sich aus der Nakba und der von Israel bis heute verfolgten Vertreibungslogik ergeben. Sie ist ein wichtiges Instrument, diese Logik zu durchbrechen und der israelischen Politik die Legitimität zu entziehen.

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