Israel zielte laut einer Menschenrechtsorganisation in Drohnenangriffen direkt auf Kinder

27.04.2015

Categories: Elbit, Militärembargo

Laut einem neuen Bericht der Organisation Defence for Children International - Palestine (DCI-Palestine) hat Israel während des Angriffs auf den Gazastreifen im Sommer 2014 gezielt Kinder angegriffen. Viele davon vielen Drohnenangriffen zum Opfer.

Der Bericht zeigt laut einem Artikel auf Electronic Intifada von Rania Khalek, dass unter den mindestens 1'492 Zivilist_innen, die während der 51-tägigen Bombardierung des Gazastreifens getötet wurden, sich mindestens 535 Kinder befinden, die direkt einem israelischen Militärschlag zum Opfer fielen. Weitere 3'374 Kinder wurden verletzt, darunter 1'000, die lebenslange Schäden davon trugen und nun auf langfristige medizinische Pflege angewiesen sind, zu der sie im Gazastreifen aufgrund der israelischen Belagerung keinen Zugang haben. Weitere 373'00 Kinder leiden unter schwerwiegenden Traumata und benötigen dringend psychosoziale Betreuung, welche im Gazastreifen kaum vorhanden ist.

Israel griff im Sommer 2014 gezielt und ohne Unterscheidung Orte an, an denen sich Kinder am sichersten fühlen sollten. So wurden mindestens 18 Kinder in israelischen Angriffen auf Schulen getötet. Diese Praxis verletzt laut DCI-Palestine das Völkerrecht und stellt ein Kriegsverbrechen dar. Für die Kinder im Gazastreifen gab es während des Angriffs keine Orte, an denen sie geschützt waren vor israelischer Gewalt.

Beängstigend ist auch die Art der Waffen, die Israel auf Kinder gerichtet hat. 164 Kinder wurden laut DCI-Palestine gezielt durch Drohnenangriffe in ihren Häusern und auf der Strasse getötet, während sie versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Dieser hohe Anteil von Kindern an den Opfern von Drohnenangriffen ist höchst alarmierend, liefern doch Drohnen hochaufgelöste Bildaufnahmen der anvisierten Personen in Echtzeit. Die israelische Regierung argumentiert häufig, dass Drohnen anderen Kriegstechnologien in ihrer Präzision überlegen sind, und legt damit die Schlussfolgerung nahe, dass Kinder absichtlich Ziele von Drohnenangriffen waren.

Eines der vielen Beispiele, die der Bericht des DCI-Palestine erwähnt, ist der Fall des neunjährigen Rabi Qasem Rabi Abu Ras, der von einer auf ihn abgefeuerten israelischen Drohnenrakete verstümmelt wurde, als er zu einem Ambulanzfahrzeug rannte, nachdem eine israelische Granate neben ihm und seiner Mutter gelandet war.

Während des letzten Jahrzehnts nahm der Einsatz von automatisierter Kriegstechnologie gegen die Palästinenser_innen dramatisch zu. In jedem neuen militärischen Angriff auf den Gazastreifen werden Drohnen häufiger eingesetzt als in den vorhergehenden. Im Sommer 2014 kamen 840 Personen in Drohnenangriffen ums Leben – das sind 37% der palästinensischen Opfer des Angriffs. Und als weltweit grösster Exporteur von Drohnen profitiert Israel in hohem Mass von dieser Technologie, die vom israelischen Militär verwendet wird, um Kinder zu töten.

Zum vollständigen Original-Artikel auf Englisch auf Electronic Intifada.

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