Israelischer Checkpoint an der Uni Bern

05.04.2018

Categories: IAW

Am 26. März 2018 haben studentische Aktivist_innen an der Uni Bern mit einem spontan aufgestellten Checkpoint auf die systematische Diskriminierung der palästinensischen Bevölkerung unter dem israelischen Apartheidregime aufmerksam gemacht. Die Aktion fand im Rahmen der internationalen Woche gegen die Apartheidpolitik des Staates Israel (Israeli Apartheid Week, IAW) statt. Während der IAW wird an Universitäten weltweit gegen die israelische Politik von Siedlerkolonialismus, Apartheid und systematischer Unterdrückung gegenüber der palästinensischen Bevölkerung in Israel/Palästina protestiert und zum Widerstand durch die BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestition und Sanktionen) aufgerufen.

Die Aktivist_innen haben BDS Schweiz Bilder und ein Statement zukommen lassen.

Weshalb sprechen wir von Apartheid?

Im gesamten vom israelischen Staat kontrollierten Gebiet werden jüdische Israelis und Palästinenser_innen in fast allen Lebensbereichen unterschiedlich behandelt, sei es bei der Landvergabe durch die israelischen Behörden, dem Zugang zu Wasserressourcen oder der Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit.

Israel kontrolliert alle Grenzübergänge. Die Entscheidung, wer nach Israel/Palästina einreisen darf, liegt in den Händen des israelischen Sicherheitsdienstes. Mit diesem Mittel werden die rund sieben Millionen palästinensischen Geflüchteten davon abgehalten, ihre Heimat auch nur zu besuchen, von ihrem von den Vereinten Nationen anerkannten Recht auf Rückkehr ganz zu schweigen.

Im besetzten Westjordanland lebt die palästinensische Bevölkerung seit mehr als 50 Jahren unter Militärrecht, das unter anderem Administrativhaft ohne Anklage für Widerstandshandlungen erlaubt, während für die israelischen Siedler_innen das Zivilrecht gilt. Die militärische Besatzung ermöglicht weiteren Landraub und neue israelische Siedlungen im palästinensischen Gebiet, während gleichzeitig die Segregation und die Herrschaft einer Minderheit über die Mehrheit aufrechterhalten wird. Die palästinensische Bevölkerung wird dabei in Bantustans zurückgedrängt, die von der mit dem israelischen Regime kollaborierenden palästinensischen „Autonomiebehörden“ verwaltet werden.

Doch nicht nur in den besetzten Gebieten, sondern auch in Israel selber vertreibt das israelische Militär Palästinenser_innen von ihrem Land. Im Süden Israels existieren dutzende palästinensische Dörfer, die nicht vom Staat anerkannt sind. Ihre Bewohner_innen werden zwangsumgesiedelt und die Dörfer mit Bulldozern plattgewalzt.

 

Wer mehr erfahren will: Am 10. April 2018 wird der Film Roadmap to Apartheid im Kino in der Reitschule gezeigt. Der Dokumentarfilm vergleicht die Politik Israels gegenüber den Palästinenser_innen mit dem ehemaligen Apartheidregime in Südafrika. Von Alice Walker erzählt, ist der Film ein ebenso historisches Dokument über den Aufstieg und Fall der Apartheid in Südafrika als auch darüber, dass Palästinenser_innen heute in einem System leben, das gleichartige Gesetze und Werkzeuge einsetzt.

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