Das israelische Rezept für 2008: Genozid in Gaza, ethnische Säuberung in der West Bank (Artikel von Ilan Pappe)

18.07.2007

Categories: Andere

Ziel Israel's sei es die Hälfte der West Bank zu annektieren. Zwar sei dieses Vorhaben durch die israelischen Versprechen unter der Road Map keine neuen Siedlungen zu bauen etwas verzögert worden, Israel habe aber zwei Wege gefunden diese gemachten Zusicherungen zu umgehen. Einerseits sei ein Drittel der West Bank  kurzerhand zum Grossraum Jerusalem erklärt worden und andererseits seien bereits bestehende Siedlungen in so einem Masse vergrössert worden, dass sich das Bauen neuer Siedlungen erübrigt habe.
 Diese Siedlungen, Militärstationen, Siedlerstrassen und die Mauer werden es Israel ermöglichen bis 2010 rund die Hälfte der West Bank zu annektieren. MilitärischeÜbergriffe und missbräuchliche Bürokratie werden ebenfalls zu diesem Enteignungsprozess beitragen. Für Gaza scheinen die Israeli hingegen keinen wirklichen Plan zu haben. Stattdessen experimentierte Israel in immer neuen Militäraktionen mit Waffen, Strategien und der öffentlichen Meinung.
Der israelische Historiker und Autor mehrerer Bücher, Ilan Pappe, zeichnet in seinem Artikel vom 23. Juni 2007 ein düsteres Bild der palästinensischen Zukunft. Aus dem Jahresbericht 2006 der israelischen Menschenrechtsorganisation Betzelem gehe hervor, dass israelische Einheiten 660 PalästinenserInnen, die meisten von ihnen in Gaza, getötet haben. Dies bedeute eine Verdreifachung der Zahl des Vorjahres. Seit dem Jahre 2000 seien insgesamt 4.ooo PalästinenserInnen, die Hälfte davon Kinder, getötet und über 20.000 verletzt worden. Aber nicht nur die kontinuierliche Tötung sondern auch die von Israel verfolgten Strategien zur illegalen Landgewinnung und Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung, unter Umgehung von internationalem Recht und politischen Abkommen,  lassen  Pappe zu dem Schluss kommen, dass nur Boykott, Desinvestition und Sanktionen Israel noch stoppen können. Der einzige verwundbare Punkt dieser Tötungsmaschienerie sei ihre Verbindungen zum Westen und der dortigen öffentlichen Meinung.

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