Isoliert Israel! -Praktische Erfahrungen aus der Anti-Apartheidsbewegung für Südafrika zum Aufbau von Kampagnen für Gerechtigkeit (Artikel von Adri Nieuwhof)

25.07.2007

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In seinem Artikel vom 25. Juni 2006 erörtert Adri Nieuwhof, Psychologe und Menschenrechtsaktivist, wie die internationalen BDS-Kampagnen von den Erfahrungen des Boykotts gegen das Apartheidregime in Südafrika profitieren können. Selbst jahrelang in der BDS-Kampagne gegenSüdafrika aktiv, erleutert er die notwendigen Schritte, die zum Erreichen einer gerechten Lösung und zur Beendigung der Apartheidspolitik in Israel unternommen werden müssen.
 
"Kampagnen sollen Menschen bewegen, sie berühren und ihnen die Möglichkeit eröffnen, selbst aktiv zu werden. Jede Aktionsplattform, die während der Anti-Apartheidskampagne in Südafrika organisiert wurde, beinhaltete Forderungen an die Regierungen und die politischen Parteien, die sie auf der internationalen Ebene geltend machen sollten. Der Verkauf von südafrikanischem Obst in niederländischen Supermärkten und die Extraprofite, die die niederländischen Firmen der südafrikanischen Apartheidspolitik zu verdanken hatten, indem sie von den Ausbeuterlöhnen profitierten wurde ebenso thematisiert wie die direkte und indirekte Unterstützung von KünstlerInnen, AkademikerInnen, SportlerInnen und VerbraucherInnen für das Apartheidsregime".
"AktivistInnen die sich für die BDS-Kampagne einsetzten, waren innerhalb der Antiapartheidbewegung in Europa jahrzehntelang aktiv. Ihre Forderungen Umfassten: ein Waffenembargo gegen Südafrika; die Unterbrechung aller kulturellen, akademischen und sportlichen Kontakte mit Südafrika (internationale Veranstaltungen mit eingeschlossen); den Boykott des südafrikanischen Tourismus; die Streichung jeglicher Regierungszuschüsse für Exporte nach Südafrika; den Stopp des Verkaufes von südafrikanischem Obst, sowie der anderen Produkte aus Südafrika, wie etwa der "Kruger Rand"-Münze und Visabeschränkungen für SüdafrikanerInnen, die die Niederlanden und Europa besuchen wollen".
"Ein entscheidender Faktor in der Anti-Apartheidskampagne war die enge Koordination mit dem African National Congress (ANC: südafrikanische Befreiungsbewegung; historischer Vorsitzender: Nelson Mandela) und unzähligen Gruppen und Bewegungen an der südafrikanischen Basis, die gegen die Apartheid kämpften".
"SüdafrikanerInnen wurden eingeladen persönlich über ihr Leben unter den erbärmliche Umständen, die ihnen das Apartheidregime aufzwang, zu berichten. Das hatte auf die europäischen ZuhörerInnen sehr starke Auswirkungen. Ausserdem boten diese Initiativen den im europäischen Exil lebenden Südafrikanern ein Forum und damit die Möglichkeit, selbst eine aktive Rolle in der Unterstützung der Kampagne für Boykott, Investitionsstopp und Sanktionen im Norden zu spielen. Auch der ANC unterstützte die Anti-Apartheidsbewegung auf seine Weise".
"Um der internationalen Anti-Apartheidsbewegung grössere Schlagkraft zu verleihen, verknüpften europäische und amerikanische Organisationen ihre Initiativen. So konnte etwa durch die zeitgleiche Konzentration auf ähnliche Schwerpunkte in der Sensibilisierungsarbeit eine wesentlich grössereÖffentlichkeit erreicht werden".
"Die BDS-Kampagne als Mittel um Druck auf Israel auszuüben muss sich Hand in Hand mit der Mobilisierung der PalästinenserInnen in Palästina bewegen. Freiheit und Frieden im Nahen Osten werden nämlich nur durch die Mobilisierung des palästinensichen Volkes erreicht werden können, und nicht von aussen. Die Boykott- und Sanktionskampagne in Europa kann dazu aber einen wichtigen und energischen Beitrag leisten".

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