Rassismus und Rassendiskriminierung sind die Antithese von Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit.

14.03.2017

Categories: Apartheid und Siedlungskolonialismus, BDS-Argumente

Erklärung des nationalen palästinensischen BDS-Ausschusses (BNC), in der erneut die Position der BDS-Bewegung gegen alle Formen von Rassismus und Rassendiskriminierung bekräftigt wird.

Die globale BDS-Bewegung (Boykott, Investitionsentzug und Sanktionen) für Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit des palästinensischen Volkes ist eine inklusive, gewaltfreie Menschenrechtsbewegung, die alle Formen von Rassismus und Rassendiskriminierung ablehnt. Die Bewegung wird vom nationalen palästinensischen BDS-Ausschuss (BNC) geleitet, der grössten Koalition palästinensischer Parteien, Arbeits- und Berufsverbänden, Flüchtlingsnetzwerken, Bürger_innenkomitees und Organisationen.

Der BDS-Aufruf der palästinensischen Zivilgesellschaft von 2005, in dem ein Ende von Israels eklatanten Völkerrechtsverletzungen und die Wahrung der Menschenrechte für das palästinensische Volk gefordert werden, ist in den Grundsätzen, wie sie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgelegt sind, verankert. In dieser Allgemeinen Erklärung ist folgendes festgeschrieben: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ und jede_r hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten  „ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.“

Gegründet auf diesem grundsätzlichen Bekenntnis der BDS-Bewegung zu gleichen Rechte für alle Menschen, ungeachtet ihrer Identität, stellen wir uns gegen jegliche politische Ideologie, Gesetze, Politik und Methoden, die Rassismus fördern. Wir lehnen den Zionismus ab, da er die rassistische und diskriminierende ideologische Stütze des israelischen Besatzungsregimes, des Siedler-Kolonialismus und der Apartheid  ist, durch die dem palästinensischen Volk seit 1948 ihre grundlegenden Menschenrechte vorenthalten werden.

In Übereinstimmung mit der UN-Definition für Rassendiskriminierung toleriert die BDS-Bewegung keine Handlungen oder Diskurse, die unter anderem Rassismus gegen Schwarze, anti-arabischen Rassismus, Islamophobie, Antisemitismus, Sexismus, Fremdenfeindlichkeit oder Homophobie anwenden oder fördern.

Wir verurteilen entschieden Apartheid, Völkermord, Sklaverei,  koloniale Ausbeutung und ethnische Säuberung, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen und auf Rassismus und rassistischer Vorherrschaft beruhen. Wir fordern für alle Opfer, einschliesslich ihrer Nachkommen, das Recht auf vollständige Wiedergutmachung. Wir verurteilen gleichermassen jegliche Menschenrechtsverletzungen einschliesslich des Menschenhandels, der Ausbeutung von Arbeitnehmer_innen und der sexuellen Ausbeutung und sind in Solidarität mit den Opfern verbunden.

Geleitet vom inklusiven Programm der Weltkonferenz gegen Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängende Intoleranz, die 2001 in Durban, Südafrika,  stattfand, gehören zu den Prinzipien der BDS-Bewegung die Werte der kulturellen Vielfalt, der Solidarität und der gegenseitigen Unterstützung der Opfer von Rassismus und Rassendiskriminierung.
Auf der Grundlage dieser Werte stehen wir in Solidarität mit Menschen afrikanischer Abstammung, indigenen Völkern, Landlosen, Geflüchteten und Migrant_innen, mit Menschen, die für den wirtschaftlichen Fortschritt von wenigen ausgebeutet und unterdrückt wurden, und mit denjenigen, die für ihre Überzeugungen oder ihre Identität, einschliesslich des Kastenwesens, diskriminiert und verfolgt wurden. Wir stehen ihnen in ihren jeweiligen Kämpfen für Rassen-, Wirtschafts-, Geschlechter-, Umwelt- und soziale Gerechtigkeit zur Seite.

Wir verstärken unsere Unterstützung für alle marginalisierten Gemeinschaften, unter anderem arabische, schwarze, indigene, muslimische, jüdische, asiatische, lateinamerikanische Gemeinschaften, für Roma und Dalit, die alle das Ziel fremdenfeindlicher und rechtsextremer rassistischer Bewegungen geworden sind, die insbesondere in den  USA, in Europa, Südamerika, Indien und anderswo erstarkt sind oder die Übernahme der Macht anstreben.

Wir solidarisieren uns auch mit den Kämpfen aller Minderheiten in der arabischen Welt gegen Rassismus und Rassendiskriminierung und für volle Gleichheit und Gerechtigkeit.

Die Prinzipien der BDS-Bewegung fordern proaktive Solidarität mit unterdrückten Gemeinschaften weltweit und mit allen Opfern rassistischer Übergriffe und rassistischer  Rhetorik. Es ist unser gemeinsamer Kampf! Wir unterstützen im Einklang mit dem Völkerrecht ihren Widerstand gegen Fanatismus, rassistische Ideologien und Praktiken.

Rassismus und Rassendiskriminierung sind die Antithese von Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit.

 

Originaltext: “Racism and Racial Discrimination are the Antithesis of Freedom, Justice & Equality”

Übersetzung: Redaktion von www.bds-kampagne.de

 

Deutsche Übersetzungen im Text erwähnter Quellen:
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung

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